5 Fragen an – Christoph, Game Designer
Unser Kollege Christoph ist einer der vielen kreativen Köpfe, die in unseren Entwicklungsstudios an neuen Spielen basteln. Er war als Game Designer maßgeblich an der Gestaltung unseres neuen Spiels Legends of Honor beteiligt, und da wir neugierig sind, haben wir ihm ein paar Fragen zu seinem Job und seiner Person gestellt.
Was machst du in deinem Job als Game Designer?
Ich bin für Legends of Honor Web & Mobile zuständig und entwerfe Features für das Spiel. Ein Feature ist ein Spielelement, wie zum Beispiel die interaktive Weltkarte oder das Ehre-System. Wenn wir ein neues Feature entwickeln, arbeiten wir zunächst sehr theoretisch. Als allererstes definieren wir die Spielerfahrung, die die Spieler erleben sollen, also welche Emotionen beim Spielen hervorgerufen werden sollen. Auf höchster Ebene sollen sich die Spieler bei Legends mächtig fühlen – denn sie sind schließlich Burgherren von einem Imperium. Wir wollen den Spielern außerdem das Gefühl geben, dass sie volle Kontrolle über ihre Helden haben. Dies ist uns besonders wichtig, weil eines der Alleinstellungsmerkmale des Spiels die vielen Helden sind, die der Spieler befehligt. Diese sollten sich möglichst intuitiv bedienen lassen, damit die Spieler mit ihnen die Weltkarte gut erkunden können. Das zu erreichen, ist also unser übergeordnetes Ziel.
Wir entwerfen dann im nächsten Schritt die einzelnen Regeln und Interaktionsmöglichkeiten. Hierbei arbeiten wir eng mit anderen Departments zusammen, unter anderem mit den User Experience Designern. Wie genau wir die Designs entwickeln, hängt stark von dem jeweiligen Feature ab. Mal reichen Stift und Papier, ein andermal hat ein interaktiver Prototyp mehr Sinn. In jedem Fall wird in dieser Phase viel ausprobiert und verbessert, weil wir hier noch sehr flexibel sind. Nach und nach tasten wir uns weiter vor und gehen mehr in die Details. In dem Beispiel der Weltkarte müssen allerlei Fragen beantwortet und Regeln definiert werden: Wie wird der Weg der Helden berechnet? Was passiert, wenn ein Gesetzloser oder eine Spielerburg plötzlich auf dem Weg des Helden auftaucht, wenn er bereits unterwegs ist? Wird der Held umgeleitet, oder geht das vielleicht gar nicht? Weiterhin muss geklärt werden, mit welchem technischen Aufwand die Designs umgesetzt werden können und ob es nicht vielleicht eine einfachere Lösung gibt. Ein weiteres Beispiel des Heldens aus Legends of Honor ist das Hero Panel, das wir eingeführt haben, damit die Spieler ihre Helden gut führen und sinnvolle Entscheidungen treffen können. Im Hero Panel sehen Spieler auf einen Blick all ihre Helden im Königreich und was sie gerade machen. Sie können dort auch schnell zwischen ihnen wechseln und wichtige Werte wie die Beutekapazität ablesen, ohne einen weiteren Dialog aufrufen zu müssen.
Was ist das besondere an der Arbeit bei Goodgame Studios?
Mir gefällt die Zusammenarbeit mit den Kollegen sehr gut. Die meisten Leute hier haben eine große Leidenschaft für Videospiele. Viele unserer Kollegen kommen zudem aus anderen Ländern und bringen auch dadurch neue Herangehensweisen und andere kulturelle Perspektiven mit. Das ist sehr spannend, da man dadurch besonders viel lernt – nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Auch außerhalb der Arbeit bietet Goodgame sehr gute Möglichkeiten, um mit den Kollegen Zeit zu verbringen. Ich treffe mich beispielsweise gerne nach der Arbeit im Café zu einer Partie Smash Bros. oder einem Feierabendbier, oder trainiere ein bisschen im firmeneigenen Fitnessstudio.
Was hast du vor deiner Zeit bei Goodgame Studios gemacht?
Nach meinem Fachabitur habe ich eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter gemacht. Das war mir allerdings zu langweilig, und da ich mich in meiner Freizeit schon viel mit Videospiel-Editoren beschäftig hatte, habe ich schließlich Game Design studiert. Danach war ich zwei Jahre in einer kleinen Spielefirma tätig und bin seit Anfang 2014 bei Goodgame Studios.
Welches Projekt ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Mein Highlight aus den letzten Monaten ist die interaktive Weltkarte in Legends of Honor. Wir hatten zuvor noch nie etwas in die Richtung gemacht und es war sehr spannend, in die Komplexität dieses Features einzusteigen und mit den Entwicklern an der besten Umsetzung zu tüfteln. Wir hatten die Vision, eine völlig frei erkundbare Landkarte zu schaffen, auf der die Spieler ihre Helden möglichst intuitiv bewegen können. Bei der Verwirklichung dieser Idee gab es wie schon eingangs erwähnt einige Herausforderungen zu bewältigen. Es gab seit der Veröffentlichung auch seitens der Spieler bereits so viele spannende neue Ideen für die Weltkarte, dass wir überzeugt sind, ein interessantes und langlebiges Feature entwickelt zu haben.
Was machst du in deiner Freizeit?
Ich zocke natürlich selbst sehr gerne und beschäftige mich auch privat sehr viel mit dem Thema Game Design. Mit ein paar Kumpels arbeite ich ansonsten an einigen Indie-Projekten, um meine Scriptingfähigkeiten zu verbessern. Ich bin froh, dass ich als Goodgamer den Freiraum habe, mich immer weiterzuentwickeln. Darüber hinaus spiele ich noch ein wenig Gitarre in meiner Freizeit.