Polygonarchitekten – Wie arbeiten 3D-Artists?

Habt ihr euch schon einmal gefragt, wer den mittelalterlichen Gebäuden und tapferen Helden in unserem neusten Strategietitel Legends of Honor ihr Aussehen verleiht? Dahinter stecken kreative 3D-Artists, die, wie der Name bereits impliziert, dafür zuständig sind, dreidimensionale Grafiken zu kreieren. Wir liefern euch in diesem Beitrag Einblicke in diesen Beruf und stellen euch 3D-Artist Philipp vor.

philipp

Philipp kommt ursprünglich aus Österreich und tauschte vor zwei Jahren Berge gegen Küste, um bei uns in Hamburg als 3D-Artist durchzustarten. Im Team von Legends of Honor gibt er derzeit zahlreichen Elementen und Gebäuden ihre Gestalt – von der epischen Halle der Helden bis hin zu verschiedenen Dekorationen; sogar die mächtigen Wallanlagen mit ihren Türmen und dem wuchtigen Stadttor modellierte er mithilfe des Programms Maya 2016.

Die Basis für Philipps Arbeit legen die Concept Artists. Diese erstellen anhand der Vorgaben der Game Designer sogenannte „Thumbnail Sketches“ – dabei geht es darum, in möglichst kurzer Zeit verschiedene Varianten eines geplanten Gebäudes in Form von kleinen Skizzen darzustellen. Die zwei bis drei besten dieser Konzeptzeichnungen werden an die 3D-Artists übergeben.

heroeshall concept

Hier beginnt die Arbeit von Philipp: Aus den Skizzen gilt es zunächst, erste „Blockouts“ der Gebäude zu erstellen. Dabei handelt es sich um grobe 3D-Modelle, die aus geometrischen Grundformen zusammengesetzt sind. Auch Lichteinfall und Schatten werden bereits in diesem Arbeitsschritt simuliert. Innerhalb von drei bis vier Stunden können damit verschiedene Versionen und Ausbaustufen erstellt werden.

“Mit den Blockouts testen wir, ob die skizzierten Gebäude überhaupt als 3D-Modelle funktionieren – wenn es noch Änderungsbedarf bei Perspektiven, Größenverhältnissen oder anderen Bestandteilen gibt, dann stellen wir das in dieser Phase fest und lassen die Konzeptzeichnungen anpassen” erklärt Philipp.

heroeshall blockout

Ist das Team mit einem Blockout-Modell zufrieden, dann wird von den Concept Artists eine noch detailliertere Zeichnung des geplanten Elements angefertigt, auf dessen Basis die Produktion beginnt. Diese findet in Sprints, also zwei- bis dreiwöchigen Entwicklungszyklen statt. Die Verantwortlichkeiten für die umzusetzenden 3D-Modelle werden zu Beginn der Sprints auf die 3D-Artists verteilt. Auf dem Bild seht ihr, wie die Arbeit an der Halle der Helden aussieht.

heroeshall screenshot

Schritt für Schritt wird das Gebäude um Polygone erweitert – so werden die Flächen und Formen, aus denen das Gebäude besteht, immer mehr und immer präziser definiert. Farbe und Struktur erhält das 3D-Modell durch Texturen, beispielsweise Muster von Dachziegeln oder Mauerwerk, welche in Photoshop erstellt werden. Diese Grafiken umhüllen die Flächen des Gebäudes; zum Abschluss sorgt das Programm After Effects mit Farbkorrekturen für den optischen Feinschliff.

heroeshall beauty

Ist Philipp mit dem Endergebnis zufrieden und die Grafik wird freigegeben, dann wird die fertige Grafik an die Client Entwickler weitergegeben, den Programmierern der Spieloberfläche, die diese dann ins Spiel integrieren, sodass die Burgherren das neue Gebäude in ihrer Stadt errichten und bestaunen können.

Wollt ihr mehr zur Entwicklung von Legends of Honor erfahren? Spannende Hintergrundinformationen über die Entstehung der Weltkarte findet ihr hier! Oder habt ihr euch schon einmal gefragt, wie Game Designer und Client Developer arbeiten?