GOOD Teams: Product Intelligence weiß, was Spieler möchten
Wer bereits an der Entwicklung eines Spiels gearbeitet hat, weiß, dass es sich dabei um eine wirklich komplexe und anspruchsvolle Aufgabe handelt. Um erfolgreich ein Spiel zu kreieren, benötigt man ein Team sachkundiger Experten aus verschiedenen Fachbereichen, die sehr eng zusammenarbeiten, um ihr Ziel zu erreichen, nämlich das bestmögliche Produkt zu erschaffen. Ein solches Team ist bei Goodgame auch Product Intelligence, dessen Mitglieder die Daten unserer Spiele untersuchen, um herauszufinden, wie wir unsere existierenden und zukünftigen Titel weiter verbessern können. Das Team analysiert das Verhalten der Spieler, um zu erfahren, was sie begeistert und motiviert, und präsentiert diese Erkenntnisse dann dem Produktteam sowie den Game Designern und Entwicklern. Ihre Analysen enthalten oft Empfehlungen darüber, wie bestimmtes Spielerverhalten gefördert und wie letztlich auch das Spiel so gestaltet werden kann, dass es den Nutzern mehr Spaß macht. „Unser Team hat es mit besonders komplexen Aufgaben zu tun. Wir sind sozusagen das Verbindungsstück zwischen dem Produkt und den 100 GB an Daten, die wir täglich sammeln“, erklärt Team-Lead Alexei.
Das Team von Product Intelligence bei Goodgame Studios besteht aus fast 20 Data Analysts und Data Scientists, die direkt in den einzelnen Entwicklungsstudios von Goodgame sitzen und dabei den eng im Team zusammenarbeiten. “Jeder macht ein bisschen von allem”, erklärt Alexis, aber Data Analysts haben üblicherweise ein besonders fundierteres Produktwissen, während der Schwerpunkt von Data Scientists mehr auf ihren Modellierungsfähigkeiten liegt. „Das Team setzt sich aus extrem gut ausgebildeten und motivierten Leuten aus verschiedenen Fachbereichen zusammen, wie Physik, Mathematik, Wirtschaft, Informatik und sogar Chemie. Es handelt sich um richtig schlaue Köpfe mit großartigen Ideen dafür, wie man verschiedene Themen angehen kann. Es ist großartig, mit ihnen täglich zusammenzuarbeiten“, sagt Alexei. Alexei selbst gehört seit etwas über einem Jahr zum Product Intelligence Team und hat zuvor bereits in drei verschiedenen Gaming-Unternehmen sowie im Investment Banking gearbeitet. Bei Goodgame Studios fing er an, “weil ich in einem Spieleunternehmen arbeiten wollte, dass den analytischen Bereich besonders ernst nimmt. Wir legen hier großen Wert auf Statistik, Stichprobengrößen und statistische Trugschlüsse. Wir hüten uns vor Fehlern, die aus der Neigung entstehen können, etwas bestätigen oder nach etwas handeln zu wollen. Man hat hier das Gefühl, dass man die Dinge richtig macht und die Wahrheit erzählt, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit”, sagt Alexei.
Bei der täglichen Arbeit führt das Team eine Bandbreite an Analysen durch, die unterschiedlich umfangreich und komplex sind. Üblicherweise identifiziert das Team zunächst ein Problem oder eine Chance, führt dann datenbasierte Studien durch und fasst die Untersuchungsergebnisse in einer Empfehlung zusammen. Diese Empfehlung kann speziell für ein bestimmtes Spiel oder auf das gesamte Unternehmen anwendbar sein. Alexei erklärt: „Wir sind immer am Optimieren – wir finden oder hören manchmal von Dingen in unseren Spielen, die man verbessern könnte. Wir untersuchen die Daten, entwickeln hypothetische Verbesserungen und testen diese dann, da es beispielsweise vorkommen kann, dass ein Feature zu schwierig ist, Ladezeiten zu lange dauern oder die Spieler einfach nicht genug zu tun haben. Experimente, bei denen wir das Spiel für einige Spieler verändern und untersuchen, wie das ihr Verhalten beeinflusst, eignen sich für gewöhnlich am besten, um sich sicher zu sein.“
Für manche Analysen taucht das Team tiefer in die Zahlen ein, um Vorhersagen treffen zu können oder Kausalzusammenhänge zu bestimmen. „Manchmal bewegen wir uns auch von unseren eigenen Spielen weg und versuchen, Goodgame einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Wir könnten zum Beispiel herausbekommen wollen, welche Telefone Spieler im nächsten Jahr verwenden werden, sodass unsere Artists wissen, wie komplex ihre Grafiken sein können. Oder es geht um etwas Neuartigeres: beispielsweise haben wir vor Kurzem damit begonnen, die Matrixfaktorisierung zu nutzen, um zu erfahren, wie in Spielen der Konkurrenz Umsätze gesteigert werden. Dafür werden zum Beispiel die Spielerbindung und das Ausgabeverhalten mithilfe von AppAnnie-Daten untersucht. Das ist wirklich interessant und kann uns dabei helfen, „Juwelen“ in den App-Charts zu finden, die möglicherweise über ein nicht so großes Marketing-Budget wie King oder Supercell verfügen“, sagt Alexei.
Bei Goodgame Studios ist das Product Intelligence Team Teil der Business Intelligence Abteilung, was bedeutet, dass die Produktteams interne Kunden sind anstatt als disziplinäre Manager des Teams zu fungieren. “Das ist sehr wichtig, da es das Unternehmen vor sogenannten “Bestätigungsfehlern” beschützt”, erklärt Alexei. “Dabei geht es darum, dass wir als Menschen alle in gewisser Weise voreingenommen sind: siehst du die Wahrheit, oder siehst du, was du sehen möchtest? Wir möchten die Studios unbedingt unterstützen und mit unseren Erkenntnissen zufrieden stellen, aber den Freiraum zu haben, zu sagen, dass etwas nicht so funktioniert, wie gedacht, ist sehr wichtig. Es ist der einzige Weg für uns zu lernen und uns in die richtige Richtung zu entwickeln.”
Laut Alexei ist das Beste an seinem Beruf das Wissen, dass man mithilfe einer großartigen Analyse das Team dabei unterstützt hat ihre Ressourcen sinnvoll in die ein neues Feature zu investieren. „Das ist ein sehr bedeutungstragender Prozess, bei dem man wirklich die Auswirkung seiner Arbeit spürt, wenn man eine Veränderung vorschlägt, die das Spiel quasi über Nacht für Millionen von Spielern besser macht“, so Alexei.